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Begründung der Jury

Die Schmid GbR hat sich im Bereich "Gesamtbetriebliche Konzeption" beworben.

Die Jury schlägt den Betrieb Schmid als 2. Preisträger vor, weil er in einem Gebiet mit vorherrschend klein strukturierten Betrieben ein innovatives und ökonomisch tragfähiges Konzept für Diversität in der Erzeugung ökologischer Produkte umgesetzt hat.

Im schwäbischen Dorf Westhausen, in der Region Aalen/ Ostalb, hatte Familie Schmid bei ihrer Umstellung auf ökologischen Landbau 1983 einen schweren Stand: Marktfern gelegen und von den etablierten Landwirten misstrauisch beobachtet. Inzwischen ist der Hof der einzige Vollerwerbsbetrieb im Ort und wird biologisch-dynamisch bewirtschaftet, weil es aus der Sicht des Betriebsleiters die konsequenteste Art der Landwirtschaft ist.

Gegen den Trend der Spezialisierung setzte Familie Schmid, bei der heute drei Generationen gemeinsam wirtschaften, auf Vielfalt. Das bedeutet, dass auf dem Demeter-Betrieb Hennen, Enten, Gänse, Puten, Landgockel (eine "Eigenmarke", die Schmid für besonders qualitätvolle Masthähnchen mit längerer Lebenszeit als üblich eingeführt hat) sowie Mutterkühe und Mastschweine gehalten werden. Weiterhin vermietet Familie Schmid Ferienwohnungen in verschiedenen Größen und lässt von einem Bäcker in der eigenen Backstube Brot backen.

Die Stärken der dem allgemeinen Trend entgegen stehenden Vielfalt auf dem Betrieb, weiß Betriebsleiter Schmid zu nutzen, indem er seine Erzeugnisse zu 100 Prozent direkt vermarktet und damit allein mit den eigenen Produkten seinen Kunden ein breites - besonders authentisches - Angebot macht.

Um der - für den Erfolg ganz wesentlichen - Kernaufgabe, der Vermarktung, mehr Zeit und Aufmerksamkeit widmen zu können, bezieht der Betrieb Lohnauftragnehmer in die Bewirtschaftung der Flächen ein. Damit kann zudem der Fuhrpark klein gehalten werden. Auf dem Betrieb sind vor allem speziell für die Öko-Bewirtschaftung benötigte Geräte, so etwa ein Stoppelhobel, vorhanden. Insgesamt setzen Schmids auf die Zusammenarbeit mit Arbeitskräften von außen und bieten 13 Personen einen Voll- oder Teilzeitarbeitsplatz.

In besonderem Maße hat sich der Betriebsleiter bemüht, alle Entwicklungsstufen der Tierproduktion in den Betriebsablauf zu integrieren. Nachdem festgestellt wurde, dass die gelieferten Junghennen mit seinem artgerechten Stall wenig anfangen konnten und die Gelegenheit zum Aufbaumen kaum nutzten, entschied er sich, alles Geflügel bereits als Ein-Tages-Küken zu beziehen und die Tiere selbst aufzuziehen. So wird eine optimale Anpassung an die hofeigenen Haltungssysteme erreicht. Heute nutzen alle Hennen die verschiedenen Sitzstangen, was mehr Distanz ermöglicht und so zum Frieden innerhalb der Gruppe beiträgt.

Für die 3.000 auf dem Betrieb gehaltenen Legehennen wurde ein in der Schweiz entwickelter "Mehrklimastall" gebaut. Durchdachte Planung mit einer Nord-Süd-Ausrichtung des Stalls und energiesparenden, tierfreundlichen Hochfrequenzröhren als Lichtquelle und Weideauslauf im Sommer schaffen die Voraussetzungen für eine artgerechte Haltung. Diese wurde bereits 2003 mit einem Förderpreis für artgerechte Tierhaltung honoriert. Als Legehennen werden Tiere der aktuell noch am ehesten als Zwei-Nutzungs-Rasse zu bezeichnenden Rasse "Lohmann Silver" eingesetzt. Dabei verzichtet Schmid auf die maximale Legeleistung, kann dafür die Alttiere als Suppenhühner nutzen.

Puten und Enten hat Schmid in mobilen Ställen auf seinen nicht-arrondierten Flächen untergebracht. Die Tiere können dabei selbständig entscheiden, ob sie sich drinnen oder draußen aufhalten wollen. Die mobilen Ställe ermöglichen einen einfachen Flächenwechsel, was den Krankheitsdruck und insbesondere auch die Parasitenbelastung reduziert. Die Gänse werden ausschließlich im Freiland gehalten und nachts zum Schutz gepfercht.

Schon jetzt werden auf dem Betrieb Schmid die Tiere zu 100 Prozent mit Futter aus biologischer Produktion, vom eigenen Betrieb oder aus der Region, gefüttert. Lediglich Eiweißkomponenten werden über den Bio-Futtermittelhandel bezogen. Das Geflügel wird so stressfrei wie möglich auf dem Betrieb geschlachtet und verarbeitet, die Großtiere im nahegelegenen Schlachtbetrieb getötet. Die Verarbeitung der Teilstücke erfolgt wie die des Geflügelfleisches auf dem Betrieb Schmid. Neben Fleischteilstücken werden aus eigener Fertigung auch Spezialitäten wie Geräuchertes oder Halb-Fertigprodukte (Cevapcici, Gyros usw.) produziert.

Neben den tierischen Produkten werden auch Felderträge direkt verarbeitet. Das eigene Getreide verpackt ein Bäcker, der in Teilzeit bei Familie Schmidt arbeitet, direkt auf dem Betrieb. Bei der 100-prozentigen Direktvermarktung werden diverse Märkte und Naturkostläden der Umgebung beliefert, ebenso Verbrauchergemeinschaften und Kantinen. Der eigene Hofladen ist auch als Attraktion für die Feriengäste und als "Visitenkarte" des Betriebs von Nutzen. Prominentester Abnehmer aus der Gastronomie ist die Küche von Vincent Klink, Sternekoch der Wielandshöhe in Stuttgart. Daneben können die Gäste in einem zum Kneipp-Haus umgebauten Nachbarhaus die positiven Wirkungen diverser Anwendungen testen. Für die Zulassung als "Kneipp-Gesundheitshof", war die Qualifizierung Frau Schmids zur Kneipp-Gesundheitsberaterin erforderlich. Insgesamt werden sieben nach baubiologischen Kriterien eingerichtete Ferienwohnungen angeboten.

Nicht zuletzt bemüht sich Familie Schmid, einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten und arbeitet darin mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) zusammen. So werden die Grünflächen mit dem Amphibien schonenden Messerbalken-Mähwerk gemäht. Regelmäßig besuchen Störche die Bioflächen. Gezielt baut Schmid blühende Zwischenfrüchte zur Förderung der Bienen und anderen Insekten auf seinen Flächen an. Als umweltschonende Energieversorgung hat der Betrieb eine eigene 100 kW - Holzhackschnitzelanlage gebaut, die mit Durchforstungsholz aus dem eigenen Wald betrieben wird und neben dem eigenen Betrieb auch einige Häuser in der direkten Umgebung mit Wärme versorgt.